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Tiefe Einblicke in ein erfolgreiches Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika
Seit genau 30 Jahren setzt sich auch der Lions Club Rheine mit seinem Hilfswerk für die Bekämpfung der vermeidbaren und heilbaren Erblindung in Entwicklungsländern ein. Was 1994 als Mitfinanzierung von Augenhospitälern in unterversorgten Regionen der Welt begann, hat sich schnell zu einer bemerkenswerten Daueraktivität des Clubs entwickelt und ist seit 2000 zu einer vielfachen Förderung eines 4-jährigen Aufbaustudiums für junge Allgemeinmediziner in Afrika geworden.
Hintergrund der Unterstützung ist, dass interessierte heimische Jungärzte die Studienkosten für eine augenärztliche Fachausbildung selbst nicht aufbringen können. Hilfe von außen sorgt für die Finanzierung. Menschen und insbesondere Kinder in den unterentwickelten und augenmedizinisch schlecht versorgten Gebieten bekommen dadurch die Chance, eine Therapie zum Erhalt ihrer Sehkraft zu erfahren. Schon Studierende leisten neben der augenärztlichen Fachausbildung konkrete augenmedizinische Hilfe. Regelmäßige Berichte geben stets großen Anlass zu Freude und Zuversicht.
Die Bilanz des Stipendiaten Programms bei LIONS Deutschland seit 2000 sind 73 abgeschlossene Ausbildungen zum Augenarzt, insbesondere im Masterstudiengang Ophthalmologie. Dr. Peter Rohlmann als Hauptkoordinator der SightFirst Aktivitäten des Lions Club Rheine erläutert mit Stolz, dass davon mit Unterstützung der Rheinenser Bevölkerung, allein der Lions Club Rheine aktuell den zehnten Arzt (mit)finanziert. Inzwischen – unter Einbeziehung des aktuell 10. Stipendiaten - sind so über 30 Jahre vom Lions Club Rheine ca. 700.000 Euro in mehrere SightFirst Aktivitäten gegangen.
Die Stipendiaten berichten 1x jährlich über ihre Entwicklung, Tätigkeiten und abgelegte Prüfungen während der Qualifizierung. Bereits während ihrer Weiterqualifizierung zu Spezialisten werden die bereits ausgebildeten Ärzte regelmäßig augenfachlich eingesetzt, unter anderem bei mehrtägigen Visiten in ländlichen Regionen.
Foto aufgenommen an der Mbarara University, Augenarzt-Abteilung am 25. Januar 2024. Assistenz bei der Dacryocystorhinostomie mit dem Oculoplastischen Team der Harvard University an einem 16-jährigen Jungen. Fotograf: Dr. Flora
Der 10. Stipendiat, der 44-jährige Dr. Petter Yekka, ist nun in das 3. Studienjahr seiner Weiterqualifizierung zum Augenarzt gewechselt. Er hat 2018 an der Kampala International University (KIU) in Uganda sein Bachelor-Medizinstudium erfolgreich absolviert. Danach war er als Allgemeinmediziner in einem "Non-for-Profit" Gemeinschaftskrankenhaus in Mbarara/Uganda, tätig. Von der Christoffel-Blindenmission (CBM) wurde er schließlich den Lions in Deutschland als Kandidat für ein Stipendium zur Augenarzt-Qualifizierung (master’s degree programme in ophthalmology) vorgeschlagen.
Mit großer Freude berichtet Dr. Peter Yekka von den Aufgaben und den Fortschritten im zurückliegenden Jahr. Seine Tätigkeiten im abgelaufenen Studienjahr waren vielseitig. In Tutorien mit erfahrenen Dozenten und Mentoren wurden Operationsverfahren besprochen und insbesondere Katarakt-, Glaukom- und Oculoplastische Operationen durchgeführt. Dr. Yekka berichtet voller Freude, dass der kontinuierliche Einsatz in diesen Gebieten und die Unterstützung der Mentoren und älteren Kollegen die Entwicklung seiner klinischen Fähigkeiten stark verbessert haben.
Teilweise mehrtägige Fortbildungen zu den Themen Hornhautvernetzung, die Behandlung von AMD, des Katarakts und des trockenen Auges waren informativ und lehrreich. Der Besuch der COECSA-Konferenz in Simbabwe hat eine Vernetzung mit erfahrenen Augengesundheitsfachleuten aus der Region und der ganzen Welt ermöglicht. Die Expertenvorträge hat der Stipendiat als bereichernd und lehrreich beschrieben.
Im zurückliegenden Studienjahr hat Yekka auch das Konzept für sein zum Abschluss der Qualifizierung einzureichendes Forschungsprojekt erarbeitet. Das Thema liegt nun zur Genehmigung bei den Prüfungsbehörden.
Besonders stolz ist der Stipendiat darauf, dass er bereits tatkräftig und erfolgreich vielen Menschen mit Augenerkrankungen helfen konnte. Über 550 Operationsvisiten und mehr als 500 Behandlungen stehen für das Studienjahr bei Dr. Yekka zu Buche. Eine schon beeindruckende Bilanz. Viele Operationen wurden bei mehrtägigen Visiten in ländlichen Regionen in einfachsten Verhältnissen durchgeführt.
Dr. Yekka geht mit großem Engagement in das kommende Jahr in dem die Abschlussprüfungen und das Forschungsprojekt anstehen. Er ist fest überzeugt und freut sich darauf, dass am Ende das Ziel erreicht wird, den Bedürftigen in den umliegenden Gemeinden zu helfen.
Sein aufrichtiger Dank geht an die Sponsoren und Koordinatoren des Stipendienprogramms des Lions Clubs Rheine und an die Christoffel-Blindenmission. Dr. Yekka: „Ich bete daher demütig, dass der allmächtige Gott Sie alle reichlich belohnt.“